Physiotherapie bei Arthritis

Häufige Falschannahmen, was Bewegung betrifft

Gerade rund um Bewegung gibt es bei Menschen, die an Arthritis leiden, viele falsche Annahmen. Annahmen, die dazu führen, dass sie wenig oder gar kein Training machen. Und sich so die Symptome leider verschlechtern. Wir möchten euch gerne erklären, warum folgende Gedanken falsch sind:

Sich zu bewegen, löst zwar oftmals Schmerzen aus – ABER, wenn man Bewegungen im richtigen Ausmaß macht und sie richtig gestaltet werden, können Schmerzen dabei soweit reduziert werden, dass sie gut möglich sind. Genau dabei unterstützen Physiotherapeutinnen und – therapeuten. Mit der Zeit nehmen die Schmerzen dann aber durch die Bewegung insgesamt ab. Vermeidet man hingegen laufend Bewegung, dann kann das die Symptome verstärken! Außerdem hilft regelmäßige Bewegung auch dabei, anderen gesundheitlichen Problemen vorzubeugen, wie zum Beispiel Herz- und Lungenerkrankungen, Diabetes und Übergewicht.

Studien belegen, dass Übungen und Training (auch intensivere Trainingsformen mit Gewichten) vorteilhaft und sicher sind für Menschen mit Arthritis! Und auch wenn Übungen manchmal Schmerzen auslösen können, ist das meistens ein Zeichen der Anpassung an die neue Aktivität. Oder ein Hinweise dafür, dass die Aktivität für den derzeitigen Zustand noch zu viel ist. Aber ist in dem Fall kein Zeichen dafür, dass das Gelenk weiter geschädigt wurde. Im Rahmen der Physiotherapie erlernt man daher die passenden Übungen und das richtige Trainingsniveau. Und es auch an die aktuelle Situation anzupassen.

Das kann man so generell nicht behaupten. Im Gegenteil: die richtige Intensität an Übungen helfen dabei, Schüben entgegenzuwirken. Übertreibt man das Training jedoch oder macht man Übungen falsch belastend, dann kann es tatsächlich Schübe auslösen. Im Rahmen der Physiotherapie erlernt man als Betroffener, wie man trainiert, um das Risiko für Schübe zu minimieren. Und man lernt auch, wie man Bewegungsübungen durchführen kann, auch wenn ein Schub gerade vorhanden ist. Um die Symptome zu lindern.

Das Gegenteil ist der Fall: man weiß durch Untersuchungen sehr gut, dass gerade die Vermeidung von Aktivität die Müdigkeit (Fatique) nach und nach verschlechtert. Durch die wachsenden Müdigkeit fällt es dann immer schwerer, Bewegung zu machen. So entsteht dann ein Teufelskreis aus Müdigkeit und Bewegungsvermeidung. Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, ist es wichtig, Bewegung im richtigen Ausmaß zu machen. So, dass sie nicht überfordert und dem Körper trotzdem gut tut und der Müdigkeit entgegenwirkt. In der Physiotherapie erlernt man, wie man starten kann und wie man darauf aufbauen kann, wenn der Körper dann mit der Zeit stärker wird.