Das Umknicktrauma des Sprunggelenks ist eine der häufigsten Verletzungen und wird auch Verstauchung oder Distorsion genannt. Sie kommt besonders bei sportlichen Aktivitäten oder ganz einfach im Alltag durch das Stolpern oder Umknicken des Fußes vor. Das kann durch unebene Oberflächen, unpassendes Schuhwerk, aber auch mangelndes Aufwärmen vor sportlicher Aktivitäten plötzlich auftreten. In diesem Artikel findet ihr einige der wesentlichsten Fakten rund um das Umknicktrauma Sprunggelenk. Und vor allem auch darüber, wie Physiotherapie euch bei der Genesung unterstützen kann.
Das Sprunggelenk – komplex, stabil, mobil
Das Sprunggelenk setzt sich aus dem oberen und unteren Sprunggelenk zusammen und hat einen äußerst komplexen Aufbau. Zahlreiche Bänder und Muskeln stabilisieren das Gelenk.
Dieser komplexe Aufbau macht das Sprunggelenk zwar sehr beweglich, aber auch verletzungsanfällig.
Bei der Diagnose vom Umknicktrauma Sprunggelenk findet ihr oft die Ergänzung OSG. Diese Abkürzung steht für oberes Sprunggelenk. Wobei das obere Sprunggelenk in seiner Funktion immer eng mit dem unteren Sprunggelenk zusammenarbeitet, was die komplexe Beweglichkeit ermöglicht.
Häufig findet ihr als Bezeichnung für das Umknicktrauma auch die Begriffe „Supinationstrauma“ oder „Pronationstrauma“. Trauma steht für Verletzung und die beiden anderen Begriffe beschreiben eine Bewegungsrichtung des Sprunggelenks. Bei der Supination wird der Innenrand vom Fuß hochgehoben, wobei der Außenrand unten bleibt. Bei der Pronation ist es genau umgekehrt. Und wenn man sich jetzt vorstellt, wie es aussieht, wenn man umknickt, dann macht man genau eine der beiden Bewegungen. Und daher kommt auch der Name.
Symptome und Beschwerden: Umknicktrauma Sprunggelenk
Verläuft die Verletzung glimpflich, kommt es lediglich zu einer Überdehnung der Gelenkskapseln und der Bänder. Dabei können einzelne Fasern dieser Bänder reißen und die Gelenkskapsel verletzt werden. Oft spricht man dann von einer Verstauchung des Sprunggelenks.
Das gute ist, dass die Stabilität des Gelenkes hier noch nicht wesentlich beeinträchtigt ist. Es kommt aber meistens zu unangenehmen Schmerzen, Schwellung und zu einem für diese Verletzung typischen Bluterguss im Bereich des Sprunggelenks.
Bei einem schweren Umknicktrauma reißen häufig ein oder mehrere der Bänder. In diesem Fall ist die Stabilität des Sprunggelenkes vorerst nicht mehr oder reduziert gewährleistet.
Egal ob es sich um ein leichtes oder schweres Umknicktrauma handelt ist es wichtig zu wissen, dass ein deutlich erhöhtes Risiko besteht, dass man wieder umknöchelt.
Deshalb ist es besonders wichtig, ein erneutes Umknicken zu vermeiden und schon vorweg mit gezielten Übungen vorzubeugen.
Wie kann Physiotherapie dabei helfen:
Die Physiotherapie spielt eine wesentliche Rolle in der Rehabilitation nach einem Umknicktrauma im Sprunggelenk. Das Ziel der physiotherapeutischen Behandlung ist es, Schmerzen zu reduzieren, die Beweglichkeit zu verbessern, die Stärke und Stabilität des Sprunggelenks wiederherzustellen und das Risiko einer erneuten Verletzung zu minimieren.
- Propriozeptives Training: sind Übungen, die das Gleichgewicht und die Koordination verbessern. Sie sind entscheidend, um das Vertrauen in das verletzte Gelenk wiederzugewinnen und das Risiko eines erneuten Umknickens zu reduzieren.
- Stärkung der Muskulatur um das Sprunggelenk und des Unterschenkels
- Manuelle Therapie: Behandlung von Bewegungseinschränkungen des Sprunggelenks
- Lymphdrainage und Lymphtapes bei Schwellungen
- Funktionelles Training
- Beratung (zum Beispiel für das Verhalten im Alltag und im Sport sowie den Einsatz von Hilfsmitteln, u.v.m.)
Weitere Behandlungstipps um die Schwellung zu reduzieren sind:
- Ruhe
- Kühlen (unbedingt ein Tuch um den Kühlkörper geben)
- Hochlagern
- Kompression (falls möglich und tolerierbar)
Umknicktrauma Sprunggelenk: rechtzeitig reagieren!
Das Umknicktrauma im Sprunggelenk ist ein der Regel gut behandelbar, jedoch ist eine angemessene Erstversorgung und eine fachgerechte medizinische Betreuung entscheidend, um langfristig Probleme oder wiederholte Verletzungen zu vermeiden. Sonst kann es passieren, dass man in einer Spirale aus immer wiederkehrenden Verstauchungen, Schmerzen und Instabilitäten landet.