Wenn Lungenprobleme vorhanden sind, werden von Ärztinnen und Ärzten häufig Medikamente zum Inhalieren empfohlen und verordnet. Neben einer recht großen Bandbreite an Medikamenten gibt es auch eine Vielzahl an Inhalationsgeräten und –arten. Damit die Inhalation und somit auch die Medikamentenwirkung gut funktioniert kommt es vor allem auf eines an: die richtige Technik. Zurecht fragen sich Betroffene also zu Beginn, wie „richtig inhalieren“ eigentlich funktioniert. Und wenn man sich diese Frage noch nicht gestellt hat, dann wird es spätestens jetzt Zeit! In diesem Artikel möchten wir euch wichtige, erste Impulse und Antworten dazu geben.
Inhalation ist nicht gleich Inhalation
Ärztinnen und Ärzte verordnen aus unterschiedlichsten Gründen ein inhalatives Medikament. Vielleicht ja aufgrund von COPD oder Asthma?!
Es gibt einige Medikamentengruppen, die man inhalieren, also einatmen kann. Das sind an oberster Stelle bronchodilatative Medikamente. Das heißt, diese Medikamente können die Atemwege weit machen. Hier gibt es schnellwirksame zum Beispiel für Atemnotsituationen und langwirksame Medikamente, von deren Wirkung man über den gesamten Tag profitieren kann.
Häufig werden auch entzündungshemmende Medikamente als Inhalation verordnet. Seltener sind beispielsweise inhalative Antibiotika oder sekretlösende Medikamente.
Richtig inhalieren…
Auf die richtige Inhalationstechnik kommt es an! Denn die Medikamente sind sehr wirksam und hilfreich! Es wäre schade, nicht alles davon – vor allem ausreichend – an den Wirkort, nämlich in die Lunge, zu bekommen.
Auf der einen Seite kann es schon Probleme bei der Atemtechnik geben. Durch die große Anzahl an Inhalationsgeräten entsteht häufig aber auch Verwirrung über die richtige Inhalationstechnik per se. Daher sollte man sich unbedingt eine Hilfestellung suche, auch wenn man ein Medikament schon jahrelang inhaliert! Wir sehen nicht selten, dass sich auch mit der Zeit Fehler einschleichen können, was wiederum den Therapieerfolg mindern kann.
Ein Vorteil ist, dass man heute schon viele Informationen und Videos online findet. Hier können wir euch zum Beispiel die Schulungsvideos zu unterschiedlichen Inhalationen der Deutschen Atemwegsliga e. V. empfehlen.
Doch die Umsetzung alleine, ist dann doch nicht immer ganz so einfach. Vor allem fehlt Feedback und eine individuelle Beratung. Hier kann eine erfahrene Atemphysiotherapeutin oder ein Atemphysiotherapeut eine gute Unterstützung sein. Angefangen bei einer entsprechenden Austestung und Befundung bis hin zum gezielten Inhalationstraining.
Zwei häufige Fehler bei der Inhalation
Zum Schluss möchten wir euch noch auf zwei sehr, sehr häufige Inhalationsfehler aufmerksam machen. Es mag zwar im ersten Moment banal klingen, aber richtig inhalieren ist gar nicht so einfach, wie man meinen mag. Lungenerkrankungen führen ja häufig grundsätzlich schon dazu, dass sich die Atmung ungünstig verändert und man Potential, das man eigentlich noch hat, nicht nutzt oder ohne richtiger Schulung auch nicht nutzen kann. Und kommt dann noch ein Inhalationsgerät dazu, ein „zeitlicher Stress“ und vielleicht auch noch Atemnot – ja dann ist es nicht verwunderlich, dass auch bei der Inhalation Schwierigkeiten und Fehler auftreten können.
Tipp 1: Zuerst gut ausatmen, um richtig inhalieren zu können
Ein häufiger Fehler beim Inhalationsvorgang ist, dass vor der Inhalation, also vor der Einatmung, nicht ausreichend ausgeatmet wird. Daher kann man danach nicht so tief, nicht so rasch und auch nicht so viel einatmen (inhalieren). Wer also richtig inhalieren möchte, muss auf eine gute Ausatmung vor der Inhalation achten!
Tipp 2: Dem Medikament Zeit geben
Ebenso wird oft vergessen, die Luft nach dem Inhalieren kurz anzuhalten. Somit atmet man etwas von dem Medikament wieder aus und daher hat man dann weniger von dem Medikament und damit auch weniger Effekt in der Lunge!
Inhalationsschulung: Spezialisten können helfen
Atemphysiotherapie ist ein wichtiger Baustein bei der Behandlung von Betroffenen mit Lungenerkrankungen. Gerne stellen wir euch auch unser Praxis Know-How zur Verfügung – schreibt uns doch gerne eine Nachricht über unser Kontaktformular:
Ihr wohnt nicht in unserer Nähe oder möchtet euch weiter informieren? Eine Auswahl an spezialisierten Physiotherapeutinnen und –therapeuten in Österreich findet man zum Beispiel auch auf der Homepage der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie und auf Physio Austria.