COPD (Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung) stellt für viele Betroffene im Alltag eine erhebliche Belastung dar. Eine der gängigsten Behandlungsformen für diese Krankheit ist das Inhalieren von Medikamenten mittels Dosieraerosol.
Doch wie wichtig ist dabei der korrekte Einsatz eines Spacers und warum sind Inhalationsschulungen unerlässlich? Unsere praxis entero-Atemphysiotherapeutin Madeleine Steiner-Muffat hat uns die wichtigsten Fragen für COPD-Patientinnen und Patienten beantwortet!
Was ist COPD und warum ist das Inhalieren so wichtig?
Die COPD ist eine fortschreitende Lungenerkrankung, die durch anhaltende Atemprobleme und Luftnot gekennzeichnet ist. Zu den Hauptursachen zählen Rauchen, Umweltverschmutzung und genetische Veranlagung. Eine effektive Behandlung zielt nicht nur darauf, Symptome zu lindern, sondern auch das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.
„Inhalierte Medikamente sind ein Eckpfeiler der COPD-Behandlung, da sie direkt in die Atemwege gelangen und schnell wirken“ sagt Madeleine Steiner-Muffat, doch der Erfolg der Therapie hängt maßgeblich von der richtigen Inhalationstechnik ab.
Aber warum sind Inhalationsschulungen unverzichtbar?
Laut Studien inhalieren bis zu 70 % der COPD-Patientinnen und Patienten falsch, was die Wirksamkeit der Behandlung erheblich mindern kann. Hier setzt die Bedeutung von Inhalationsschulungen an. Diese Schulungen zielen darauf ab, Betroffenen die richtige Technik zu vermitteln und den effektiven Einsatz von Inhalationsgeräten zu gewährleisten.
Madeleine Steiner-Muffat betont: „Viele unserer Patientinnen und Patienten sind sich der korrekten Anwendung ihrer Inhalationsgeräte gar nicht bewusst. Eine Schulung bietet nicht nur das nötige Wissen, sondern auch das Vertrauen, das Gerät richtig zu benutzen.“ Besonders ältere Menschen und Neueinsteiger profitieren von solchen Schulungen, die auch bei praxis entero in Graz innerhalb einer Atemphysiotherapie-Einheit angeboten werden. Aber auch COPD-Patientinnen und Patienten, die schon länger mit Inhalationsgeräten können durchaus davon profitieren, sagt Madeleine Steiner-Muffat: „Gerade wenn man schon lange damit hantiert, dann schleichen sich oft Bequemlichkeitsfehler ein und die Welt der Wissenschaft und Medizin bleibt ja auch nicht stehen. Wir wissen ja heute schon wieder mehr, als vor 5 Jahren. Und auch wir Therapeuten bilden wir uns ja ständig weiter – dieses neue Wissen geben wir natürlich dann auch an unsere Patientinnen und Patienten weiter.“

Und so empfehlen unsere praxis entero Therapeutinnen und Therapeuten immer, dass ihr Therapiebedarf und Equipment immer zur Therapie mitbringt. So könnt ihr mit den Therapeuten nochmal die Handhabung überprüfen. Hier kann leicht nachgeschult oder korrigiert werden, damit ihr immer am allerneuesten Stand des Therapiewissens seid und eure Gesundheit davon profitieren kann.
Der richtige Einsatz eines Spacers: Ein Muss für jede Inhalationsroutine
Ein oft unterschätztes Hilfsmittel beim Inhalieren mit Dosieraerosolen ist der Spacer. Dabei handelt es sich um eine Art Zwischenstück zwischen dem Inhalator und dem Mund der Patientin oder des Patienten. Der Spacer sorgt dafür, dass das Medikament besser in die Lunge gelangen kann, anstatt sich im Mund- oder Rachenraum abzusetzen.
Ohne den Gebrauch eines Spacers ist die Effektivität der Inhalation stark eingeschränkt. Madeleine Steiner-Muffat bringt es auf den Punkt: „Ohne Spacer zu inhalieren ist, als würde man gar nicht inhalieren.“ Diese Aussage wird auch durch wissenschaftliche Untersuchungen gestützt. Eine 2022 veröffentlichte Studie im „European Respiratory Journal“ zeigte, dass Patientinnen und Patienten, die einen Spacer nutzen, eine signifikant bessere Lungenfunktion und eine Verringerung der Symptome aufweisen.

Richtig Inhalieren bei COPD: Die richtige Technik machts aus!
Eine korrekte Inhalation umfasst mehrere Schritte: Zuerst wird das Dosieraerosol gut geschüttelt, dann wird mit einem langsamen, tiefen Atemzug das Medikament inhaliert. Wichtig ist, dass die Lippen den Spacer fest umschließen, um ein Entweichen des Medikaments zu verhindern. Nach der Inhalation sollte der Atem für einige Sekunden angehalten werden, damit das Medikament ausreichend wirken kann.
Ein entscheidender Vorteil der Inhalationsschulung bei praxis entero ist das individuelle Training, bei ihr eure Technik unter Anleitung von unserem Atemphysiotherapeutinnen und Atemphysiotherapeuten verbessern können.
Studien belegen die Wichtigkeit von Schulungen
Eine Forschergruppe der Universität Wien untersuchte 2023 die Auswirkungen von Inhalationsschulungen bei COPD-Patienten. Die Ergebnisse sind eindeutig: Durch regelmäßige Schulungen verbesserte sich die Inhalationstechnik signifikant, was die Lebensqualität der Betroffenen spürbar erhöhte. Die Studie unterstreicht, dass bereits kurze und einmalige Schulungen nachhaltige Verbesserungen erzielen können.
Das A und O ist die richtige Technik
Es zeigt sich deutlich: Für eine optimale Behandlung von COPD ist nicht nur das richtige Medikament entscheidend, sondern vor allem auch die richtige Anwendung. Durch periodische Schulungen bei Atemphysiotherapeuten wie Madeleine Steiner-Muffat und den konsequenten Einsatz eines Spacers, kann die Wirksamkeit der Therapie entscheidend verbessert werden.